In Österreich gilt als Hitzewelle, wenn an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30°C gemessen werden. Die komplexere „Kysely-Definition“ berücksichtigt zusätzlich die mittlere Maximaltemperatur und vermeidet Unterbrechungen unter 25°C.
Der Sommer 2024 war der heißeste in der österreichischen Messgeschichte. Güssing führte mit 56 Hitzetagen, gefolgt von Andau mit 54 und Bad Radkersburg mit 52 Tagen. Die Hotspots konzentrieren sich im östlichen Flachland, der Südoststeiermark und in Unterkärnten, während über 1000 Meter Seehöhe Hitzetage selten sind.
Der Klimawandel zeigt dramatische Auswirkungen: Zwischen 1951 und 1980 trat im Osten nur jedes zweite Jahr eine Hitzewelle auf, heute erleben wir mehr als eine pro Jahr – ein Anstieg um über 50 Prozent. Wien verzeichnete 2024 einen Rekord von 53 Tropennächten, besonders in den inneren Bezirken durch den Wärmeinsel-Effekt. Der österreichische Hitzerekord von 40,5°C aus dem Jahr 2013 wird voraussichtlich bald übertroffen.
© Grafiken: Nikolas Zimmermann (Teamlead Operative Vorhersage) UBIMET Gruppe
Diese Entwicklung verändert unser Mobilitätsverhalten bereits ab 25°C erheblich. Der Radverkehr sinkt bei Hitzespitzen um 23 bis 30 Prozent, während öffentliche Verkehrsmittel morgens um 15 Prozent mehr genutzt werden. Aktivitäten verlagern sich verstärkt in die Abendstunden, was zu neuen Verkehrsspitzen nach 18 Uhr führt. In Ballungsräumen (dicht besiedelte Gebiete mit hoher Bevölkerungskonzentration wie Wien, Graz oder Linz, wo Menschen, Verkehr und Infrastruktur auf engem Raum zusammentreffen) werden Warteschlangen zur Tortur, Bahnsteige heizen sich auf über 50 Grad auf, und selbst kurze Fußwege werden zur Herausforderung.
Praktische Lösungen für heiße Tage
Die gute Nachricht: Mobilitätsdaten können helfen, hitzebedingte Probleme zu lösen.
Als Lösungsansätze können Mobilitätsdaten-Analysen für ein besseres Verständnis von Verkehrsströmen und Apps, die schattige Routen oder optimale Fahrzeiten herangezogen werden. Städte reagieren mit Trinkbrunnen an Haltestellen, kühlenden Fahrbahnbelägen und optimierter Taktung öffentlicher Verkehrsmittel. Für Einzelpersonen bedeutet dies flexible Arbeitszeiten, verstärkte Nutzung klimatisierter Verkehrsmittel und das Vermeiden von Fahrten in den Mittagsstunden.
Die neue Normalität erfordert sowohl technologische als auch gesellschaftliche Anpassungen. Datengestützte Mobilitätsplanung wird zum entscheidenden Faktor für lebenswerte Städte in Zeiten des Klimawandels.
Eine ausführliche Beschreibung der Benutzeroberfläche ist unter https://www.weblyzard.com/dashboard verfügbar – inklusive Links zu Video-Tutorials für die LITE- und PRO-Dashboard-Versionen.